3. Oktober 2016

Scones, Suppe, Kuchen, Risotto - und das alles mit Kürbis




Er begegnet mir....

als Kürbiskuchen mit einem Klecks Sahne zum Dessert nach einem wunderbaren Thanksgivingmenü, als Kürbisrisotto beim Mädelsabend mit einem leckeren Glas Sauvignon Blanc und dem Meryl Streep Film "Julia & Julie", am Straßenrand, ausgehöhlt und mit Kerze versehen durch hohes orangenes Herbstlaub stapfend in den Strassen von Vancouver, beim Pumpkin Carving Wettbewerb mit den kreativen Kollegen, als Pumpkinscone zusammen mit einer cremigen Chai Latte an einem verregneten Septembermorgen auf dem Weg nach Whistler, mit gebratenen Garnelen als Kürbissuppe mit Chili, in farbenfroher Vielfalt beim Gang über einem Farmers Market inmitten in Manhattan am einem Samstag Nachmittag, auf der Pizza mit Ziegenkäse und Thymian beim Kochen mit Freunden, als Tischdekoration auf dem herbstlich gedeckten Esstisch beim Sonntagsessen mit der Familie.






Der Herbst kündigt sich an - in leisen Schritten - seine Vorboten sind wie in jedem Jahr die Kürbisse, die man nun haufenweise auf Märkten und an Feldrändern sieht. In leuchtendem Orange, riesengroß und mächtig schwer sagen sie nun auch dem eingefleischtesten Sommerfan, dass es bald an der Zeit ist, die Badehose in den Schrank zu packen und mal wieder die Gummistiefel hervorzuholen.  






Unvorstellbare 7000 Jahre geht seine Geschichte zurück - also bereits 5000 v. Chr. wurden Kürbisse domestiziert, vornehmlich in Lateinamerika und dem Süden der USA, wo sie bis heute einen wichtigen Teil der Nahrungsmittel darstellen. In Europa wurden sie einige Zeit später kultiviert. 

Kürbisse benötigen eine gute Sonneneinstrahlung und sind in der Regel frostempfindlich. Trotzdem wachsen sie sowohl in heißen trockenen Gebieten, am besten mit ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten wie auch in kühleren Gebieten. 



Verwendet wurden schon vor mehreren tausend Jahren hauptsächlich die Samen, heute bekannt als Kürbiskerne, aber auch roh in Streifen geschnittene war der Kürbis bei Indianerstämmen recht früh als Nahrungsmittel bekannt. Heute ist er vor allem in europäischen Gefilden hauptsächlich als Herbstgemüse bekannt, wird meist zusammen mit der Süsskartoffel als gebratene oder gebackene Beilage verwendet, gerne aber auch als Suppe, Salat oder als Dessert in Form von Kürbiskuchen, Muffins oder Scones.  Aber auch die Amerikaner und Kanadier lieben ihren Kürbis und essen ihn bevorzugt zu ihren Thanksgivingmenüs Mitte Oktober beziehungsweise Ende November. 



Auch die nordamerikanische Tradition den Kürbis zu Halloween auszuhöhlen, Grimassen einzuschnitzen und ihn vor das Haus zu stellen, ist bereits nach Europa geschwappt. Einen Kürbisweitwurf habe ich persönlich noch nicht mitgemacht, er soll aber eben so beliebt sein wie der Rekordversuch den größten Kürbis zu züchten. Der größte der Welt wurde in Ontario, Kanada mit 825 kg gekürt, der kleinste hat gerade mal 2 cm Durchmesser und entstammt der Sorte Spinning Ground. 


Über 800 verschiedene Sorten gibt es, wobei in Deutschland vor allem folgende Sorten bekannt sind: 
Hokkaido Kürbis, ist wohl der bekannteste und beliebteste Kürbis, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass man ihn nicht schälen muss, was sich bei anderen Kürbissen als Herausforderung darstellt. Er ist ideal für Suppe und Chutneys geeignet. Ebenso ist er roh genießbar und wird als Zutat für den Kürbispie verwendet. 

Butternut Squash, hat viel Fruchtfleisch, eignet sich gut als Püree und für überbackenes Kürbisgemüse und ist roh essbar. 

Gartenkürbis, eignet sich hervorragend als Gemüse, kräftig mit Wintergewürzen wie Chili und Ingwer gewürzt sowie zum Einlegen.

Muskat Kürbis, hat wie der Name schon sagt ein sehr würziges Muskataroma und ist deshalb Ideal für Risotto oder als Beilage zu Pasta.

Spaghetti Kürbis, schmeckt hervorragend als gebackenes Gemüse. Er hat seinen Namen aufgrund seiner Fasern, die an Spaghetti erinnern. Halbiert im Backofen gebacken, haben auch die Gäste etwas von diesem außergewöhnlichen Aussehen.

Hier noch mein liebstes Rezept für Kürbissuppe:

Für 4 Personen

600 g Hokkaidokürbis
1 Zwiebel
Butter
Fleischbrühe
Salz und Pfeffer
Kürbiskerne
Creme Fraiche
Kürbiskernöl

Zwiebel klein schneiden und in Butter anschwitzen. Kürbis in kleine Stücke schneiden, zu den Zwiebeln geben. 250 ml Fleischbrühe dazugeben. Salzen und pfeffern. Aufkochen und bei schwacher Hitze 25 min köcheln. Pürieren. Die Kürbiskerne anrösten – ohne Fett.

Die Suppe in einen Suppenteller geben, Kürbiskerne dazugeben, mit Crème Fraiche und Kürbiskernöl garnieren.

Und wers exotisch liebt: statt dem Kürbiskernöl und Crème Fraiche einfach mal mit Kokosmilch versuchen, die Kürbiskerne gegen Chilifäden austauschen und ein paar gebratene Garnelen dazugeben.

Für den Genuss des Kürbisses am Morgen habe ich: Kürbis-Pancakes mit Zimtbutter für Euch

Kürbis Pancakes:

4 Portionen

150 g Mehl
2 Esslöffel Zucker
2 Teelöffel Backpulver oder Natron
1/2 Teelöffel Zimt
1/2 Teelöffel Muskat
1/2 Teelöffel Salz
200 ml Buttermilch
6 Esslöffel Kürbispüree (1 Kürbis in etwas Wasser weich kochen, Wasser abschütten, pürieren)
2 Esslöffel geschmolzene Butter
1 Ei

Mehl, Zucker, Backpulver, Gewürze und Salz in eine Schüssel sieben. In einer weiteren Schüssel werden die Buttermilch, das Kürbispüree, die geschmolzene Butter und das Ei zusammen gemixt. Dann zur trockenen Masse hinzugeben und mischen.

Öl in eine Pfanne geben und auf mittlerer Hitze löffelweise den Teig in die Pfanne geben. Auf jeder Seite ca. 3 Minuten goldbraun backen. 

Die Zimtbutter:

125 g Butter, weich
1 1/2 EL Ahornsirup
1/2 TL Zimt
1 Msp. Muskat

Alle Zutaten glatt rühren. Abdecken und kalt stellen.

Bon appetit

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