31. Oktober 2016

Hexen, Vampire, Gespenster... booohoooooo es ist Halloween


Kalte Nächte, buntes Laub auf den Straßen, kuschelige Abende auf der Couch mit heißem Tee und weicher Decke, Kürbis und Süsskartoffel in allen Variationen, einen kräftigen Rotwein bei Kerzenschein... all das brachte uns der Oktober und wir beschließen ihn mit dem 31. - Halloween.

Ein Fest voller leuchtend orangener Kürbisse, Süßigkeiten und Kerzenschein. Ein Fest voller Kinderlachen und mühevoll ausgedachter Kostüme, mit harmlosen Streichen und witzigen Spielen. Doch ebenso auch ein Fest mit Gruselfaktor, das noch immer einen Bezug zum Totenreich hat, dies hauptsächlich durch die beiden darauffolgenden Gedenktage Allerheiligen und Allerseelen, bei denen der armen Seelen im Fegefeuer gedacht wird.

Seinen Namen hat Halloween ebenso aufgrund des nachfolgenden Allerheiligen, ursprünglich war der Name nämlich All Hallows Eve - also der Abend vor All Hallow. 

Ob die Ursprünge von Halloween tatsächlich im Feiern eines Totenfests lagen, ob sie heidnisch oder christlich waren und was die Kelten mit diesem Fest zu tun hatten, darüber diskutieren Forscher seit Jahrzehnten. Sicherlich sind diese Widersprüche auch damit zu erklären, dass dieses Jahrhunderte alte Fest sich einiger Traditionen der Kelten bediente, sowie auch einiger Brauchtümer aus der christlichen und der heidnischen Kultur. Ebenso sollte man auch nicht den Einfluss des Erntedankfestes vergessen, das gerade in dieser Jahreszeit in den vergangenen Jahrhunderten eine große Rolle spielte.




Einige Forscher sehen seinen Ursprung sogar zu Zeiten des römischen Reichs, in dem beides gefeiert wurde, eine Art Erntedankfest zu Ehren der Göttin der Früchte und ein Totenfests zu Ehren des Totengottes. Andere sehen die Anfänge des Halloweenfestes klar bei den Kelten, die das Festival Samhain - das Sommerende und mit ihm das Ende der Erntezeit und der Beginn der kalten dunklen Jahreszeit feierten. Wie auch heute noch wurden hier viele Lagerfeuer gezündet. In dieser Zeit sollen die Tore zur Totenwelt weit geöffnet sein und die Seelen der Toten zurück in ihr Heim und zu ihrer Familie kommen. Zu keltischen Zeiten deckte man sogar einen Platz am Tisch für die Verstorbenen mit. 

Ebenso soll der Brauch des Jack o Lantern, des Grimassen schneidenden Kürbisses, aus dem Keltischen kommen. Dieser hat jedoch eine weitere wunderschöne Legende, die ich später noch erzählen werde.

Die Tradition des “trick or treat” wird wiederum der christlichen Religion zugeschrieben. Beim diesem Brauch gehen verkleidete Kinder von Tür zu Tür und sagen: “trick or treat” - also Süßigkeiten her oder man bekommt einen Streich gespielt. Früher sind arme Familien von Tür zu Tür gegangen und haben so genannte soulcakes gesammelt, diese wurden in Gedenken an die armen Seelen gebacken und geteilt. Ebenso soll der Brauch des Kostümetragens aus dem Christentum kommen. An Allerheiligen nämlich soll jeder verstorbenen Seele die Chance gegeben werden noch einmal Rache an ihren Feinden zu nehmen. Diese trugen, um nicht erkannt zu werden, Kostüme.

Das Brauchtum Halloween zu feiern findet seinen Ursprung in Irland, von dort aus nahmen es die Emigranten mit in die Welt hinaus. Vor allem in den USA und Kanada wurde es zu einem beliebten und groß gefeierten Tag für Erwachsene und Kinder gleichermaßen. 

Selbstverständlich sind dort mittlerweile die Jack o Lanterns vor der Haustüre, Gruppen von Kindern, die verkleidet durch die Nachbarschaft ziehen und gruselige Halloweenparties. Im Fernsehen laufen Horrorfilme – auch gerne mal die alten Klassiker wie Frankenstein und die Geschäfte verkaufen Karamelläpfel in den verschiedensten Varianten. Ebenso beliebt ist das Apfeltauchen, bei dem man mit dem Mund versucht einen Apfel aus einem Eimer Äpfel, die im Wasser schwimmen zu fischen. 

Mittlerweile ist die Begeisterung Halloween zu feiern wieder zurück nach Europa gekommen und wir Deutschen feiern ordentlich mit. Vor allem in Gegenden, in denen viele Familien mit Kindern wohnen sieht man kleine Grüppchen verkleideter Kinder umherziehen und auch die Jack o Lanterns stehen vor den Häusern.

Diese gibt es dieser Legende zufolge:

Der irische Hufschmied Jack war ein dreister Bösewicht und Dieb. Eines Abends – der Abend von Halloween – kam der Teufel um ihn zu holen. Jack trickste den Teufel aus, indem er den Teufel bat ihm einen letzten Drink zu spendieren. Der Teufel verwandelte sich in eine Münze, um den Drink zu zahlen und Jack steckte diese schnell in seinen Beutel und verschloss ihn. So war der Teufel gefangen. Um wieder frei zu kommen versprach der Teufel niemals Jacks Seele zu holen. Als Jack dann viele Jahre später starb und der Himmel ihm den Zutritt verwehrte, ging Jack zum Teufel. Natürlich hielt der sein Versprechen und schickte Jack wieder weg. Dieser wandert seitdem durch das Nirgendwo, nur mit einer Kohle aus dem Höllenfeuer als Lichtquelle, die er in eine Rübe gesteckt hatte.

Natürlich gibt es auch von dieser Legende verschiedene Varianten – aus jeder ist die Tradition entstanden Kürbisse mit Grimassen zu versehen und beleuchtet vor das Haus zu stellen – und somit ein bisschen Licht in die dunkle letzte Oktobernacht zu bringen.

26. Oktober 2016

Martini Wednesdays: booohooooo it's Halloween



Der gruseligste Tag des Jahres steht vor der Tür und deshalb gibt's an diesem Mittwoch einen

booohooo Martini

30 ml Gin
60 ml Ginger Ale
30 ml Grenadine Sirup
3-4 Spritzer Cranberry Bitters

Alle Zutaten in einem Shaker mit Eis shaken und in ein gekühltes Martini Glas abseihen. Perfekte Garnierungen zu Halloween sind gruselige Gummitiere in Spinnen oder Totenkopf Form.

A scary and happy Halloween.

25. Oktober 2016

Riesenkakteen, Hahnenkämpfe und die Pico de Gallo





Sonne, blauer Himmel, staubige Straßen, Riesenkakteen im gelben Wüstensand, das azurblaue Wasser des karibischen Meeres, Heimat der Azteken und Mayas und Unmengen von Gewürzen, die die Menschen seit Jahrtausenden begleiten, wie Vanille, Kakao und Chili. Tortillas, Tacos, Fajitas und Quesadillas in allen Formen und Variationen, gereicht mit mexikanischem Bier, Mezcal oder Tequila. Bunte Sombreros, noch buntere Ponchos und laute Mariachi Bands - zugegeben eine etwas klischeehafte Vorstellung von Mexiko, kreiert für abertausende Touristen, die jährlich das Land besuchen, um genau dieses zu erleben, das mexikanische Lebensgefühl. 








Und geht es Euch nicht auch so, beim Biss in einen echten (keinen Tex Mex) Taco, mit würzigem Koriander, feurigem Chili, pikant gerösteter Carnitas - Schweinefleischfüllung, knackigem Mais und cremigem Sauerrahm, dem ersten Schluck einer kühlen, salzig - sauren Margarita und dem ersten krossen Tortilla Chip getunkt in scharfer Salsa, kommt immer ein bisschen Sehnsucht nach dem klischeehaften, mexikanischen Lebensgefühl auf. 


Mein liebste mexikanische Salsa ist die Pico de Gallo, übersetzt „Hahnenschnabel“. Diese Salsa besteht aus frischen, ungekochten,  gehakten Zutaten wie Tomaten, Zwiebeln und Chilischoten und wird nicht püriert wie andere Salsas. Ebenso anders als bei anderen Salsas können die Zutaten der Pico de Gallo variieren, die Konsistenz bleibt jedoch immer gleich.

In manchen Gegenden Mexikos wird sie auch Salsa fresca, Salsa picada (gehackte Sauce) oder Salsa mexicana oder bandera, weil in ihr die drei Flaggenfarben Mexikos vorkommen, grün, rot und weiß. 



Und woher kommt dieser merkwürdige Name „Hahnenschnabel“ für eine Salsa? Vielleicht liegt es daran, wie sich die Zunge nach dem Verzehr der feurigen Chilischoten anfühlt, so als hätte ein Hahn darauf herum gepickt. Vielleicht liegt es aber auch an der Form der Chileschote selbst, wie ein Hahnenschnabel eben. Oder aber es ist danach benannt, wie die Salsa gegessen wird, zwischen Zeigefinger und Daumen, wie das Picken eines Hahns. Oder aber, wie bereits im eigenen Freundeskreis erlebt, geht es um das machohafte Verhalten einiger Männer, die darum wetten, wer die schärfste Chili essen kann, die ein Hahnenkampf eben. 


Ich esse meine Pico de Gallo am liebsten klassisch mit viel Koriander und Chilischoten mit Tortilla Chips oder im Lieblingstaco. Welche Vorschläge habt Ihr?


21. Oktober 2016

Medizin für die Royal Navy, Telegramme und der Holzbohrer - der Gimlet





Er ist der Lieblingscocktail einer meiner besten Freunde und gleichzeitig liebsten Cocktailbuddies, ein klassischer Cocktail, bestehend aus wenigen Zutaten und auf vielen Barkarten rund um den Globus zu Hause. Und – so hört man – nach einigen Gimlets zuviel, bohrt sich am Folgetag tatsächlich der Holzbohrer durch den Kopf hindurch.

Doch ob dies wohl wirklich der Grund für die Namensgebung dieses Drinks war?

Schauen wir uns die Geschichte genauer an und gehen zurück zur Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts – und zwar auf die hohe See der Weltmeere und zur British Royal Navy.







Nach einigen Monaten auf See und somit - zur damaligen Zeit - ohne Vitamine, schlich sich bei den Matrosen die Krankheit Skorbut ein, die auf Mangel von Vitamin C zurückzuführen ist. Schon um 1750 war diese Tatsache wohl bekannt und man behandelte die Symptome von Skorbut mit einer Ladung Zitrusfrüchte. 


Doch diese trafen wohl nicht den Geschmack eines jeden Matrosen, denn überliefert ist, dass Surgeon Rear-Admiral Sir Thomas Gimlette zu dem Limettensaft zu gleichen Teilen Gin schüttete, um seine Matrosen dazu zu bringen, mehr Limettensaft zu trinken. Den Nebeneffekt der sicherlich gleich viel besseren Stimmung an Bord, nahm er vielleicht ganz gerne in Kauf – wer weiß das schon. Und schließlich begann auch die ruhmreiche Karriere des Gin and Tonic als Malariaprophylaxe in den tropischen Kolonien. Und auch Queen Mum war sich wohl der Wirkung von Gin bewusst, denn auch ihr wird nachgesagt, jeden Tag ein Gläschen zu sich genommen zu haben und immerhin ein stolzes Alter von 101 Jahren erreicht zu haben.


Doch zurück zum Gimlet:
Eine etwas romantischere Version ist sicherlich diese hier: schon lange bevor es SMS, whatsapp oder twitter gab, zu Zeit der Telegramme, kürzten Menschen Grußformeln ab, was heute das cu, lg oder vg ist, war damals das gmlt – give my love to. Ausgesprochen hört es sich an wie Gimlet.


Lange Zeit blieb der Gimlet in der Welt außerhalb Englands bedeutungslos. Doch der Autor Raymond Chandler lenkte mit seiner Romanfigur Terry Lennox, Klient des Privatdetektivs Philip Marlowe die Aufmerksamkeit seiner Leser auf diesen Drink. Er schrieb: „Wir saßen bei Victor in einer Ecke der Bar und tranken Gimlets. „Die haben keine Ahnung, wie man die macht!“, sagte er "Was die hier einen Gimlet nennen, ist einfach Zitronen- oder Limettensaft mit Gin und einem Schuß Zucker und Bitterbier. Richtiger Gimlet besteht zur einen Hälfte aus Gin und zur anderen aus Rose's Lime Juice und aus sonst nichts. Aber das schlägt sämtliche Martinis haushoch.“ (Raymond Chandler „Der lange Abschied”)

Und auch hier wird mal wieder behauptet, dass es Ernest Hemingways Lieblingsdrink ist – dies lässt sich in diesem Fall aber nicht belegen.


Diskussionen gibt's beim Gimlet aber nicht nur über seine Geschichte. Strittig ist auch immer noch die Rezeptur und Zubereitungsart. Wieviel Gin und wieviel Lime Juice Cordial (also fertiger Limettensirup – das bekannteste Beispiel ist der Rose's Lime Juice)? Ist ein Spritzer frischer Limettensaft notwendig? Wird er on the rocks serviert oder straight up im Cocktailglas?

Ich habe viele verschiedene Ansichten und Begründungen hierfür gelesen und kam zu folgendem Rezept:Viele Quellen geben ein Verhältnis 1:1 vor – Gin und Lime Juice Cordial zu gleichen Teilen. Da dies zu einer recht süssen Mixtur führt, geben die meisten Barkeeper noch einen Spritzer frischen Limettensaft hinzu und meist auch ein bisschen mehr Gin. Gerührt bleibt er recht flach, also shaken.


Grundsätzlich benötigt er kein weiteres Wasser – das ja bei der on the rocks Variante hinzugerechnet werden muss und kann deshalb straight up im Cocktailglas serviert werden.

Nun sitze ich also in meiner Lieblingsbar und bestelle den Gimlet. Und dann fragt mich der Barkeeper: Gin oder Wodka? - was ist denn nun das für eine Variante? Das gibt's doch sonst nur beim Martini. Gin oder Wodka? Definitiv eine Geschmacksfrage, aber mit einem leckeren Grey Goose Wodka sicherlich einen Test wert. Probiert doch einmal diese Variante, die so eher der Untergruppe der Sours zugeordnet werden kann:

60 ml Wodka
30 ml frischer Limettensaft
15 ml Zuckersirup

Und in jedem Fall: shaken und im gekühlten Cocktailglas servieren.

So wünsche ich Euch eine entspannte Cocktailstunde und ein schönes Wochenende. 

19. Oktober 2016

Martini Wednesdays - Der Green Tea Rosemarini

Exotisch geht es weiter und dieser Mittwochsdrink ist sicherlich etwas für die exotischsten unter den Exoten:

Der Green Tea Rosemarini


30 ml Whiskey
30 ml grüner Tee Likör
30 ml Apfelsaft
10 ml roter Wermut
1 tl Rosmarin Honig
einige Blätter Rosmarin

Den Rosmarin zerstoßen, dann mit allen Zutaten und crushed ice shaken in ein gekühltes Martiniglas abseihen.

Cheers!

16. Oktober 2016

Kaffee, Brötchen und die liebste Eierspeise - das Rührei






Sonntag Morgen 9 Uhr - wir schlagen die Augen auf, juhu es ist Sonntag, die Sonne scheint schon durchs Fenster, ein ganzer langer Tag voller schöner Aktivitäten, ein bisschen Faulenzen, Freunde oder Familie treffen, ein bisschen Sport… und gestartet wird mit dem Sonntagsfrühstück. 

Mit einen würzig duftenden, heißen und wachmachenden Kaffee, frisch gebackenen Brötchen, selbstgemachte Marmelade, Honig, Butter, Schokocreme, etwas Käse und Wurst, Cornflakes und Müsli, etwas Joghurt mit Obst, einen Orangensaft und die liebste Ei - Spezialität, Rührei, Spiegelei, Omelette, hart oder weich gekochtes Ei. 











Ich lebe im schönen München, doch diese Beschreibung eines Sonntag Morgens könnte tatsächlich überall auf der Welt in einem Food - Blog veröffentlicht werden, denn obwohl die Essgewohnheiten von Südamerika über Europa bis Asien doch sehr variieren, die der morgendlichen ersten Mahlzeit am Tag ähneln sich tatsächlich sehr. 




Sicher, in Afrika und Asien wird eher ein wachmachender Tee als der obligatorische, westliche Kaffee getrunken. Dennoch findet man in der Tradition fast jedes Landes immer wieder das wachmachende Heißgetränk, eine Art Brot, Brötchen oder Kuchen, süß oder pikant, eine Ei - Spezialität manchmal eine Art Brei. 

Die Franzosen lieben ihr Croissant mit einer Badewanne voll Milchkaffee. Auch die Italiener lieben es süß mit ihren Cornetti und einem starken Cappuccino. Die Spanier tun es ihnen gleich. In den Ländern des britischen Commonwealth geht es etwas pikanter zu, Eier und gegrillter Speck mit Toast, manchmal mit Bohnen, Hash Browns und Würstchen essen nicht nur die Briten gerne, auch die Australier und Kanadier mögen diesen Brauch. 





Die Amerikaner fügen ihren Rühreiern mit Speck noch einen French Toast oder Pancakes hinzu. In Ägypten wiederum gibt es Brot mit Rührei, ein Bohnenmus und Falafel. In der Türkei wird ebenso eher pikant gegessen mit Brot, Gurken, Oliven und Joghurt. Die Schweden lieben ihr Knäckebrot oder essen Haferbrei. Die Schweizer dagegen essen wie die Deutschen, Österreicher und Holländer eher ein Brot mit Marmelade, mal ein Spiegel - oder Frühstücksei. In den asiatischen Ländern gibt es Suppen, gebratenen Reis, ebenso oftmals mit Eiern versehen. 

Immer wieder finden wir das gerührte Ei, das liebste Frühstück vieler und mit enormen Wichtigkeitsfaktor - findet man doch bei der google - Suche rund 1.250.000 Ergebnisse zum Thema Rührei. Die meisten beschäftigen sich mit der Tatsache, wie ein Rührei perfekt hergestellt werden kann, damit es nicht zu trocken und nicht zu schlabbrig ist. 


Da meine Familie und Freunde mein Rührei immer sehr loben, hier meine Tipps: 
Ein Rührei braucht Fett, damit es eine lockere und cremige Konsistenz hat. Daher nehme ich einen Löffel Sahne oder Creme Fraiche zu den aufgeschlagenen Eiern. Milch hat zu wenig Fett und man sieht bei der Verwendung mit dem Rührei, dass hier auch die Molke austritt. Ebenso macht Wasser das Ei zwar locker, aber nicht cremig.
Das Ei sollte in jedem Fall verquirlt werden bevor es in die Pfanne kommt. 
Die Pfanne muss klein sein, damit sich die Flüssigkeit nicht zu dünn in der Pfanne verteilt.
Die Pfanne muss sehr heiß sein bevor das Ei hinein gegeben wird.
Ich verwende eher Butter als Öl, wegen des Geschmacks. 
Ich ziehe die Pfanne sofort von der Herdplatte sobald das Ei darin ist, damit es nicht zu sehr kocht oder sofort anbrät. 

Dann wird es nach kurzem anstocken eher zusammen geschoben als gerührt. So lange bis die richtige Konsistenz erreicht ist.



Ich esse mein Rührei gerne klassisch nature oder mit Kräutern und Lachs. Und was passt noch - Mozzarella, Tomaten, Parmesan, Kräuter, Schinken, Speck oder Lachs? Wie esst Ihr Euer Rührei am liebsten? 

14. Oktober 2016

Sex and the City, Madonna und der Mädchendrink - der Cosmopolitan



New York City, eine stylische Bar im Manhattaner Meat Market District.


Vier Frauen, nicht weniger perfekt gestylt als die Bar, in der sie sitzen, feiern das Leben, die Liebe, den Sieg über Krankheiten und Trennungen.

Vier Cosmopolitans, bitte.

Der erste Schluck ...Warum haben wir je aufgehört das zu trinken? Weil es irgendwann jeder getrunken hat.







Wir befinden uns in der Schlussszene des Films Sex and the City - einer der berühmtesten TV Serien der letzten zwanzig Jahre plus zweier Kinofilme.



Rund zehn Jahre zuvor bestellten diese vier Frauen ihren ersten Cosmopolitan in der Serie und machten ihn zum In - Getränk von Millionen junger Frauen, die mit ihm das Gefühl der großen weiten Welt verbanden, das glamouröse Leben in New York, in der Mode, Parties und der alltägliche Kampf um die Zahlung der nächsten Monatsmiete im Nobelviertel Upper West Side im Vordergrund stehen.






Seine Geschichte geht weiter zurück, im Jahr 1934 soll ein Rezept ähnlich dem des Cosmopolitan erstmalig in einigen Barbüchern jener Zeit aufgetaucht sein. Doch wie bei vielen großen Drinks, gibt es um seine Herkunft viele Geschichten und viele Erfinder.

So verweisen viele Quellen zu einer Barkeeperin aus Miami namens Cheryl Cook, die den Cosmopolitan Mitte der 80er Jahre mit seinen heutigen Zutaten erstmalig gemixt und populär gemacht haben soll. Andere wiederum sehen John Caine, den Inhaber mehrerer Bars in und um San Francisco als den Erfinder des Drinks.



Ebenso heißt es Dale DeGroff, seines Zeichens „Cocktail König“ soll diesen Drink zum ersten Mal auf dem Fog City Dinner in San Francisco gemixt haben und ihn einige Zeit später Gästen des New Yorker Rainbow Rooms vorgestellt haben.

Oder aber Toby Checchini ist der Erfinder. Er soll einen Drink seiner Kollegin Mesa - Wodka, Limettensaft und Grenadine - verfeinert und somit den Cosmopolitan in seiner heutigen Form entwickelt haben.



Wer auch immer ihn erfunden hat, der Cosmopolitan wurde populärer als kaum ein anderer. In TV Serien, Filmen und Büchern wurde er immer wieder erwähnt, von Zeitschriften als einer der sexysten Cocktails gewählt und seine Geschichte tausendfach im Internet erzählt. Bereits kurze Zeit nachdem ein Bild von Madonna mit diesem Cocktail in der Hand in einer Zeitschrift veröffentlicht wurde, wurde er auch schon unzählige Male bestellt. Sein Status als In - Getränk der 90er und Anfang der 2000er hat er seitdem inne.

Tut mir leid, Männer - mit seiner pinken Farbe und seinem süßlich erfrischenden Geschmack passt er hervorragend zum Mädelsabend - Cheers, Mädels, auf ein schönes Wochenende, die Liebe und das Leben.

12. Oktober 2016

Martini Wednesdays - Strawberry - Chilitini




Fruchtig und scharf beginnt unser Mittwoch - Abend heute

50 ml Cointreau
20 ml Zitronensaft
30 ml dickflüssiger Erdbeerlikör
1 kleine Chilischote


Erdbeerlikör mit Chili pürieren, alle Zutaten mit crushed ice shaken und in ein gekühltes Cocktailglas abseihen.

Cheers!

11. Oktober 2016

Vancouver, die Prohibition und der Caesar Salad




Halb fünf, die Abend - Crew findet sich ein, man begrüßt sich, es wird getratscht, gelacht und gegessen. Riesige Teller voll Caesar Salad mit Chicken Nuggets oder Wings stehen überall in der Küche verteilt, im Barbereich oder im oberen Dining Room. 

Genau, oder so in etwa, sah mein Alltag aus, um 16:30 Uhr nachmittags, während meiner 2 Jahre, die ich in Vancouver im Cannery Seafood Restaurant gearbeitet habe. Und tagtäglich gab es Caesar Salad, natürlich unter Protesten, man kann ja nicht immer Caesar Salad essen. Wehe aber, wenn er ausgetauscht wurde, ein bisschen Caesar Salad geht schließlich immer. 








Knackiger Romana Salat, knusprige Croutons, würziger Parmesan und eine cremige Salatsauce. Zugegeben nicht der leichteste Salat und Diäthaltende sollten einen großen Bogen darum machen, sicherlich ist er aber der Salat mit der größten Tradition und Historie. 

Erfunden wurde er von Cesare Cardini, einem Italoamerikaner und Inhaber des Restaurants Caesar’s Place in Tijuana, Mexico. Während der Zeit der Prohibition war Tijuana besonders beliebt bei den Kalifornien, da hier der Alkoholausschank noch immer legal war. Am amerikanischen Nationalfeiertag, dem 4. Juli 1924, so beschrieb es später die Tochter von Cesare Cardini, Rosa, war der Ansturm auf das Caesar’s Place besonders groß und die Küche entsprechend überfordert. Man brauchte ein schnelles, gut vorzubereitendes Salat - Rezept. So entstand der Caesar Salad. 


Wie so oft in der Geschichte berühmter Gerichte und Getränke beanspruchten noch andere Personen den Ruhm für sich. So Cesare’s Bruder Alex, ihm zufolge hieß der Salat ursprünglich „Aviator's Salad“, da er ihn einer Gruppe von Air Force Piloten nach einer durchzechten Nacht zum Frühstück servierte.

Ebenso meldet sich ein weiterer Geschäftspartner zu Wort. Das Rezept des Caesar Salad stamme ursprünglich von seiner Mutter.

Ebenso gab es noch einen weiteren ausgewanderter Italiener und Koch aus Chicago, Giacomo Junia, der das Rezept schon 1903 entwickelt haben will und es nach Julius Caesar benannte, dem berühmtesten Italiener aller Zeiten.



Wie dem auch seid, 1930 eröffnete Cesare Cardini in der Nachbarschaft des Caesar’s Place ein Hotel, das Hotel Caesar’s. Ein beliebter Treffpunkt für Hollywood Stars wie Clark Gable und Jean Harlow. Und noch heute, nach vielen Renovierungen und Inhaberwechseln serviert das Hotel noch den original Caesar Salad. 




Ich habe das Rezept für Euch ein wenig abgewandelt und hoffe, es schmeckt Euch. 

7. Oktober 2016

Ein Apotheker, ein Barinhaber und der Sazerac




Der Cocktail feierte in diesem Jahr seinen 210. Geburtstag - ganz schön alt, was in dieser Zeit so alles passieren kann - das Auto und das Fahrrad wurden erfunden, das Fernsehen und Internet, die Eisenbahn startete ihren Siegeszug um die Welt, ebenso wie das Licht, der erste Mensch flog zum Mond, Kriege wurden gewonnen oder verloren, das erste Oktoberfest wurde veranstaltet, Flugzeuge gebaut, die zum ersten Mal über den Atlantik flogen,  Kühlschrank, Schreibmaschine und Kaugummi erfunden, der erste Brief mit einer Briefmarke verschickt, Machthaber, große Persönlichkeiten, Stars und Sternchen, fantastische Schauspieler, hochbegabte Musiker und unterhaltsame Entertainer kamen und gingen, ebenso wie Modetrends und Architekurstile und Cocktails wurden kreiert und verschwanden wieder in der Versenkung.





Vor einigen Wochen besuchte ich die Bar des Cortina Hotels in München - übrigens wunderbar loungig und die Cocktails dort sind sehr zu empfehlen. Auf der Cocktailkarte gab es eine Rubrik „Forgotten Classics“. Natürlich bestellte ich mir einen Drink aus dieser Rubrik und zwar den Sazerac. Über diesen bin ich zwar schon desöfternen in irgendwelchen Cocktaillisten oder -aufzählungen gestolpert, hatte ihn aber weder probiert noch wußte ich viel über ihn. Kein Wunder, ist er doch auf wenigen Barkarten dieser Welt zu finden - verschwunden in der Versenkung eben. Trotzdem ist er lecker - herb, bitter, trocken mit einem Hauch Säuerlichkeit.



Seine Geschichte begann im Jahr 1850, als Aaron Bird eine Bar übernahm und "Sazerac House“ benannte. Dort servierte er den Sazerac Cocktail. Wichtiger Bestandteil des Sazerac war der Sazerac Cognac, den der frühere Besitzer der Bar nun vertrieb. Eine weitere wichtige Zutat stellten die Bitters dar, die Antoine Amedie Peychaud in seiner Apotheke in der Nachbarschaft der Bar herstellte und an Bird verkaufte.



Erst 1908 erschien das Rezept des Cocktails erstmalig in einem Barbuch von William T. "Cocktail Bill“ Boothby "The World's Drinks and How to Mix Them“ - allerdings nicht mit den Bittern von Peychaud, sondern der Firma Selner. Absinth wurde in den USA im Jahr 1912 verboten (freut Euch auf einen Exkurs über Absinth in den kommenden Wochen), es wurde durch andere anishaltige Getränke ersetzt. In den Kriegsjahren wurde statt Cognac meist Whiskey verwendet, da die französischen Weinanbaugegenden meist besetzt waren und so wenig Cognac hergestellt wurde.




Durch die Einfachheit der Zusammenstellung seiner Zutaten, wird er von vielen Cocktailians als sehr unspektakulärer Drink angesehen, ohne die Komplexität, die viele andere klassische Cocktails mit sich bringen. Ich fand jedoch die Zugabe des Absinths sowie den Bitters in genau der richtigen Konzentration interessant und würzig. Allerdings muss auch ich zugeben, dass ich die runde Vielschichtigkeit der meisten guten Cocktails vermisste.

Cheers.

5. Oktober 2016

Martini Wednesdays - Der Appletini









Überraschung! Nach unzähligen Bitten und Bettel - Anfragen ;) kommen ab heute die MARTINI Wednesdays zurück. 

Trendige Martini Rezepte für den kreativen Cocktailtrinker. Freut Euch auf Mittwoch Abende ab 17 Uhr - Feierabend und Martini Hour. Viel Spaß!







Appletini Rezept 


40ml Wodka
15ml Apfelschnaps oder Calvados (es gibt mittlerweile auch einen sauren Apfelschnaps zu kaufen, auch eine leckere Variante)

15ml Cointreau

Mit Eiswürfeln shaken und in ein Cocktailglas füllen. Mit einer Apfelscheibe oder einem grünen Gummibärchenfrosch garnieren und auf der Terrasse bei Spätsommer Sonnenschein geniessen. 

3. Oktober 2016

Scones, Suppe, Kuchen, Risotto - und das alles mit Kürbis




Er begegnet mir....

als Kürbiskuchen mit einem Klecks Sahne zum Dessert nach einem wunderbaren Thanksgivingmenü, als Kürbisrisotto beim Mädelsabend mit einem leckeren Glas Sauvignon Blanc und dem Meryl Streep Film "Julia & Julie", am Straßenrand, ausgehöhlt und mit Kerze versehen durch hohes orangenes Herbstlaub stapfend in den Strassen von Vancouver, beim Pumpkin Carving Wettbewerb mit den kreativen Kollegen, als Pumpkinscone zusammen mit einer cremigen Chai Latte an einem verregneten Septembermorgen auf dem Weg nach Whistler, mit gebratenen Garnelen als Kürbissuppe mit Chili, in farbenfroher Vielfalt beim Gang über einem Farmers Market inmitten in Manhattan am einem Samstag Nachmittag, auf der Pizza mit Ziegenkäse und Thymian beim Kochen mit Freunden, als Tischdekoration auf dem herbstlich gedeckten Esstisch beim Sonntagsessen mit der Familie.






Der Herbst kündigt sich an - in leisen Schritten - seine Vorboten sind wie in jedem Jahr die Kürbisse, die man nun haufenweise auf Märkten und an Feldrändern sieht. In leuchtendem Orange, riesengroß und mächtig schwer sagen sie nun auch dem eingefleischtesten Sommerfan, dass es bald an der Zeit ist, die Badehose in den Schrank zu packen und mal wieder die Gummistiefel hervorzuholen.  






Unvorstellbare 7000 Jahre geht seine Geschichte zurück - also bereits 5000 v. Chr. wurden Kürbisse domestiziert, vornehmlich in Lateinamerika und dem Süden der USA, wo sie bis heute einen wichtigen Teil der Nahrungsmittel darstellen. In Europa wurden sie einige Zeit später kultiviert. 

Kürbisse benötigen eine gute Sonneneinstrahlung und sind in der Regel frostempfindlich. Trotzdem wachsen sie sowohl in heißen trockenen Gebieten, am besten mit ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten wie auch in kühleren Gebieten. 



Verwendet wurden schon vor mehreren tausend Jahren hauptsächlich die Samen, heute bekannt als Kürbiskerne, aber auch roh in Streifen geschnittene war der Kürbis bei Indianerstämmen recht früh als Nahrungsmittel bekannt. Heute ist er vor allem in europäischen Gefilden hauptsächlich als Herbstgemüse bekannt, wird meist zusammen mit der Süsskartoffel als gebratene oder gebackene Beilage verwendet, gerne aber auch als Suppe, Salat oder als Dessert in Form von Kürbiskuchen, Muffins oder Scones.  Aber auch die Amerikaner und Kanadier lieben ihren Kürbis und essen ihn bevorzugt zu ihren Thanksgivingmenüs Mitte Oktober beziehungsweise Ende November. 



Auch die nordamerikanische Tradition den Kürbis zu Halloween auszuhöhlen, Grimassen einzuschnitzen und ihn vor das Haus zu stellen, ist bereits nach Europa geschwappt. Einen Kürbisweitwurf habe ich persönlich noch nicht mitgemacht, er soll aber eben so beliebt sein wie der Rekordversuch den größten Kürbis zu züchten. Der größte der Welt wurde in Ontario, Kanada mit 825 kg gekürt, der kleinste hat gerade mal 2 cm Durchmesser und entstammt der Sorte Spinning Ground. 


Über 800 verschiedene Sorten gibt es, wobei in Deutschland vor allem folgende Sorten bekannt sind: 
Hokkaido Kürbis, ist wohl der bekannteste und beliebteste Kürbis, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass man ihn nicht schälen muss, was sich bei anderen Kürbissen als Herausforderung darstellt. Er ist ideal für Suppe und Chutneys geeignet. Ebenso ist er roh genießbar und wird als Zutat für den Kürbispie verwendet. 

Butternut Squash, hat viel Fruchtfleisch, eignet sich gut als Püree und für überbackenes Kürbisgemüse und ist roh essbar. 

Gartenkürbis, eignet sich hervorragend als Gemüse, kräftig mit Wintergewürzen wie Chili und Ingwer gewürzt sowie zum Einlegen.

Muskat Kürbis, hat wie der Name schon sagt ein sehr würziges Muskataroma und ist deshalb Ideal für Risotto oder als Beilage zu Pasta.

Spaghetti Kürbis, schmeckt hervorragend als gebackenes Gemüse. Er hat seinen Namen aufgrund seiner Fasern, die an Spaghetti erinnern. Halbiert im Backofen gebacken, haben auch die Gäste etwas von diesem außergewöhnlichen Aussehen.

Hier noch mein liebstes Rezept für Kürbissuppe:

Für 4 Personen

600 g Hokkaidokürbis
1 Zwiebel
Butter
Fleischbrühe
Salz und Pfeffer
Kürbiskerne
Creme Fraiche
Kürbiskernöl

Zwiebel klein schneiden und in Butter anschwitzen. Kürbis in kleine Stücke schneiden, zu den Zwiebeln geben. 250 ml Fleischbrühe dazugeben. Salzen und pfeffern. Aufkochen und bei schwacher Hitze 25 min köcheln. Pürieren. Die Kürbiskerne anrösten – ohne Fett.

Die Suppe in einen Suppenteller geben, Kürbiskerne dazugeben, mit Crème Fraiche und Kürbiskernöl garnieren.

Und wers exotisch liebt: statt dem Kürbiskernöl und Crème Fraiche einfach mal mit Kokosmilch versuchen, die Kürbiskerne gegen Chilifäden austauschen und ein paar gebratene Garnelen dazugeben.

Für den Genuss des Kürbisses am Morgen habe ich: Kürbis-Pancakes mit Zimtbutter für Euch

Kürbis Pancakes:

4 Portionen

150 g Mehl
2 Esslöffel Zucker
2 Teelöffel Backpulver oder Natron
1/2 Teelöffel Zimt
1/2 Teelöffel Muskat
1/2 Teelöffel Salz
200 ml Buttermilch
6 Esslöffel Kürbispüree (1 Kürbis in etwas Wasser weich kochen, Wasser abschütten, pürieren)
2 Esslöffel geschmolzene Butter
1 Ei

Mehl, Zucker, Backpulver, Gewürze und Salz in eine Schüssel sieben. In einer weiteren Schüssel werden die Buttermilch, das Kürbispüree, die geschmolzene Butter und das Ei zusammen gemixt. Dann zur trockenen Masse hinzugeben und mischen.

Öl in eine Pfanne geben und auf mittlerer Hitze löffelweise den Teig in die Pfanne geben. Auf jeder Seite ca. 3 Minuten goldbraun backen. 

Die Zimtbutter:

125 g Butter, weich
1 1/2 EL Ahornsirup
1/2 TL Zimt
1 Msp. Muskat

Alle Zutaten glatt rühren. Abdecken und kalt stellen.

Bon appetit