21. Februar 2017

Kindheitsspeisen, der Bauchnabel der Venus und die Tortellini






Unsere heutige Pastaspezialität führt uns in die Provinz Bologna. Jene italienische Provinz, die im Herzen der Emilia - Romagna liegt und kulinarisch so einiges hervor gebracht hat. So kommt nicht nur die Mortadella und der Sugo bolognese aus Bologna, auch Tagliatelle, Lasagne und Tortellini sind als Pastaspezialitäten ganz oben auf der Liste zu nennen.

Die Tortellini

Wir möchten heute die Tortellini besser kennen lernen. Seit 1974 ist diese bei der Handwerkskammer Bolognas als Bologneser Spezialität eingetragen. Mit ihr eine der typischsten Zubereitungsarten - in brodo - in Brühe, Tortellinisuppe sozusagen - in Italien ein beliebtes Sonntagsgericht.









Beliebt ist sie auch bei uns in Deutschland, meist mit Sahnesauce, Schinken und Erbsen, stellt sie das Lieblingsgericht vieler Kinder dar und auch ich zählte die Tortellini zu meinem liebsten Kindheitsspeisen. Zu dieser Zeit gab es sie "getrocknet" mit Fleisch - Füllung zu kaufen. Heute kommt sie fresca aus dem Kühlregal und beeindruckt durch ihre Vielfältigkeit an Füllungen - Gemüse, Ricotta, Spinat, Parmesan, Mortadella oder Kalbfleisch.






Natürlich kann man sie auch selbst herstellen, und dank meist durchaus annehmbarer gekaufter Nudelteige (ebenfalls aus dem Kühlregal) gehört das Nudelteigkneten nur noch zur Vorbereitung romantischer Abendessen zu zweit. Dann kann man sich auch an den Füllungsvarianten austoben, Garnelen, Kürbis - Estragon oder Zucchini und getrocknete Tomaten sind drei der Varianten, die ich empfehlen würde. Ein bisschen Geschick gehört dann noch dazu, sie in die richtige Form zu bringen.








Diese etwas gedrehte Form mit dem Loch in der Mitte mag so manchen schon an einen Bauchnabel erinnert haben. Und genau dies erzählt die Mythologie: die Tortellini soll nämlich dem Bauchnabel der Venus nach empfunden sein. Als Venus eines nachts in einem Wirtshaus in Bologna übernachtete, soll ein Koch bei einem Blick durchs Schlüsselloch einen Blick auf ihren Bauchnabel erhascht haben. Diesem zu Ehren hat er dann die Tortellini kreiert.


Die grosse Schwester der Tortellini ist die Tortelloni - größer und dadurch besser zu befüllen.



Tortellini füllen

Mit einer runden Ausstechform Kreise aus dem Pastateig ausstechen. In die Mitte des Kreises die Füllung (ca. 1 TL) geben und zusammenklappen, so dass ein Halbmond entsteht. An den Rändern mit den Fingern festdrücken. Die beiden Enden der Tortellini zusammenziehen und die Enden zusammendrücken. In ca. 3-4 Minuten in kochendem Salzwasser oder Gemüsebrühe sind diese gar.


Bon appetit.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen