17. September 2016

Mei endlich - O zapft is - die Wiesn beginnt




Seit Wochen werden die Countdowns gezählt bis zu diesem Zeitpunkt - dem Anstich. Bis dann der erste Schluck Bier auf der Zunge zergeht, das erste Hendl duftend auf dem Teller vor einem steht, die erste Freundschaft mit dem Tischnachbarn geschlossen ist. 

Dress Code? Fesch! Die Dirndlschürze ist frisch zugebügelt, die Lederhosn sitzen stramm. Die Münchner tragen Tracht, nicht ohne Stolz und Selbstverständlichkeit. Und auch nicht nur zur Wiesn - doch hier eben ganz besonders. Zum größten Volksfest der Welt findet man mehr Dirndl und Lederhosen auf einem Haufen, als irgendwo sonst auf der Welt. Und die Münchner sind nicht die einzigen - australische, japanische, amerikanische und brasilianische Besucher lassen es sich nicht nehmen hier in bayrischer Tracht zu erscheinen. Das ist hier schließlich cool.





Seit 1810 findet sie statt, die Wiesn - das Wort, eine Ableitung der Theresienwiese, auf der sie seit diesem Zeitpunkt gefeiert wird mit mittlerweile einigen Millionen Gästen. Im Jahr 2011 wurden neue Rekordzahlen mit 7 Millionen Besuchern geschrieben. Rund 7,5 Millionen Liter Bier wurden 2015 in den 16 Tagen Oktoberfest in München getrunken. Und rund 122 Ochsen verspeist. 

Seine mittlerweile 200 jährige Geschichte begann also am 17. Oktober 1810. Anlässlich der Hochzeit von Prinzessin Therese und Kronprinz Ludwig wurde ein großes Pferderennen veranstaltet. 





Und da der Kronprinz Ludwig das antike Griechenland so gerne mochte, wurde aus dem Fest eine Sportveranstaltung ähnlich der Olympischen Spiele im alten Griechenland. In den Anfangsjahren blieb das Oktoberfest auch eher sportlich.

Je grösser und bekannter das Fest über die Jahre hinweg wurde, desto mehr nahm natürlich der Entertainmentfaktor zu. Neben Buden mit Essen und Getränken kamen mit der Zeit Karussells und andere Fahrgeschäfte hinzu. 






Bereits Ende des 19. Jahrhunderts standen bereits über 400 Buden zur Unterhaltung der Gäste bereit und aufgrund des großen Ansturms wichen Bierzelte den größeren Bierhallen, in denen nun Platz für Musikkapellen war. Ebenso gab es bereits elektrisches Licht für die Buden und Zelte. 



Seit 1850 wacht die 20 m hohe Statue der Bavaria über das Treiben auf diesem riesigen Volksfest. Hundert Jahre später, 1950 wurde der erste Fassanstich im Schottenhammel zelebriert. Dieser ist bis heute der traditionelle Auftakt des Oktoberfests und wird sogar in ausländischen Nachrichten übertragen.  



Oktoberfeste waren zur Anfangszeit des 19. Jahrhunderts übrigens keine Seltenheit in Bayern. Sie wurden traditionell veranstaltet um das Märzenbier vor Beginn der Brausaison zu verbrauchen und die Fässer zu leeren. Heute brauen die Brauereien spezielles Oktoberfestbier, das Wiesn Märzen, mit einer speziellen Stammwürze und einem höheren Alkoholgehalt. 

Kein Wunder also, dass es beim Oktoberfest meist recht feucht - fröhlich zugeht. Auf eine schöne Wiesnzeit. 

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