30. August 2016

Die Stadt, die niemals schläft, gefälschte Uhren und exotische Gewürze und die Glasnudel






Wir schauen nach oben - die Morgensonne zieht sich an den bunt gestrichenen Häuserfassaden  mit den obligatorischen Feuertreppen entlang, die verwinkelten Straßenzüge südlich der Houston Street sind mit unebenen Kopfsteinen gepflastert, gelbe Taxis fahren im Minutentakt an uns vorbei, die grünen Markisen der Bars und kleinen Geschäfte warten darauf ausgefahren zu werden. Männer in teuren Anzügen und Aktenkoffer, Frauen im neuesten Gucci Kleid, High Heels und Handy am Ohr, Touristen in Turnschuhen, die Augen auf den Stadtplan im iPad geheftet. 








Immer weiter entlang des West Broadway tauchen wir ein in den alltäglichen Rummel der Stadt, die niemals schläft. Wie so oft in New York ändert sich an der nächsten Ecke schlagartig die Atmosphäre der Stadt. Die Luft ist plötzlich gefüllt mit dem Duft fremder Gewürze, Tees, den Garküchen Asiens. Wir befinden uns mitten in New Yorks „Chinatown“ entlang der Canal und Mott Street. Hier reihen sich Obst- und Gemüseläden, Dim Sum Restaurants und unzählige Uhren- und Schmuckgeschäfte aneinander. Hier kauft man getrockneten Fisch und exotische Gewürze ebenso wie die schlecht gefälschte Cartier und das neue Ladekabel fürs Handy. 





Die Restaurants und Imbisse servieren kantonesisches Essen, gedämpften Fisch und Meeresfrüchte, gebratene Dim Sums, Spring rolls und Wan Tans , würzigen Reis mit Auberginen, Süßkartoffeln, Hühnchen und Aprikosen, sowie Nudeln in allen Varianten - gebraten, gekocht, gedämpft, mit Saucen, Fleisch, Gemüse oder in Suppen. 

Neben den Mie Nudeln, die für gebratene Nudelgerichte wie Bami Goreng verwendet werden, sind in ostasiatischen Küche ebenso die Glasnudeln beliebt. Diese dienen meist der Füllung verschiedenster Dumpings, sowie Suppen als Einlage. 




Ihre Namensherkunft ist klar - im gekochten Zustand sind die Glasnudeln beinahe durchsichtig. Sie werden aus den Samen der Mungbohne und Wasser hergestellt und sind nicht zu verwechseln mit Reisnudeln, die ebenso weißlich aussehen. Sie sind geschmacksneutral und deshalb die perfekte Beilage zu verschiedensten asiatischen Gerichten, denn sie nehmen den Geschmack von Saucen und Suppen an, verlängern deren Genuss und dienen als Füllmaterial von Frühlingsrollen und Dumpings




In China gelten sie allerdings nicht nur als Sattmacher, mit Lezithin und Tryptophan befinden sich in der Mungbohne natürliche Wachstumshormone, ist Rheuma- und Erkältungsmittel und hilft angeblich bei Stimmungsschwankungen und Depressionen. 

Ein schnelles Vergnügen sind sie ausserdem, in nur 3 Minuten in kochendem Wasser sind sie fertig und bereit für Saucen, Suppen oder Beigabe zu einem vietnamesischen Glasnudelsalat. 

Auf einen asiatischen Pastaabend - Bon Appetit.


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